Illustratorinnen aus MV zeigen Bilder einer imaginären Reise nach Finnland
Seit heute ist die Ausstellung „FINNISHED“ eröffnet. Um sie zu erleben, müssen Besucher nicht in einen Ausstellungsraum aufbrechen, sondern einfach die virtuelle Galerie Poppy Field besuchen.
Für Illustratorin Claudia Burmeister aus Gielow bei Malchin sind einige geplante Projekte wegen der Corona-Krise weggebrochen. (In unserem Beitrag „Kreativ durch die Krise“ haben wir darüber berichtet.) Andere sind dagegen unverhofft dazugekommen: Als Teil eines Illustratorinnen-Netzwerks hat sie sich auf eine Reise nach Finnland begeben, ohne ihren eigenen Schreibtisch dabei zu verlassen.
„Wir sind sozusagen in eine imaginäre Entdeckungstour durch Finnland gestartet, bei der wir uns von eigenen Vorstellungen, Träumen und auch ein wenig vom Fernweh haben inspirieren lassen“, erzählt Karen Obenauf, die das Projekt ins Leben gerufen hat. Schon im vergangenen Jahr haben die Illustratorinnen eine ganz reale Studienreise nach Irland durchgeführt. Ihr Ziel war es, Land und Kultur kennenzulernen, zu portraitieren, sich auszutauschen und intensiv zusammenzuarbeiten. Die Ergebnisse dieser Reise wurden anschließend in einer Ausstellung im Rahmen des 29. Filmkunstfestes Mecklenburg Vorpommern, dessen Gastland Irland im Jahr 2019 war, in Schwerin präsentiert.
When I dreamed of finland
Finnland ist Gastland des diesjährigen Filmkunstfestes, welches jedoch wegen der Corona-Pandemie ebenfalls abgesagt werden musste, aber dennoch ab heute ebenfalls virtuell stattfindet. „Reisen ist ja derzeit nicht möglich, deshalb haben wir Illustrationen über Finnland erstellt, die nur aus Vorstellungen in unserem Kopf entstanden sind“, so Karen Obenauf.
Auch Claudia Burmeister ist dafür auf eine imaginäre Reise gegangen und hat ihre Eindrücke von ihren Träumen über Finnland in Illustrationen festgehalten. Unter dem Motto „When I dreamed of finland“ sind dabei ganz verschiedene Bilder entstanden. Wasser, Wölfe und vor allem Bären spielen eine wichtige Rolle. Karen Obenauf hat Rentier, Birken und Bärtige aufs Papier gebracht. Außerdem sind Arbeiten von Tine Schulz, Andrea Köster, Konstanze Zelck und Antje Hubold in der Ausstellung zu sehen.
Alle sechs haben sich zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, in dem sie sich austauschen und gegenseitig inspirieren. „Ich selbst war überwältigt davon, welche tollen Illustratorinnen wir hier in Mecklenburg-Vorpommern haben“, sagt Karen Obenauf. Für die wollte sie mehr Sichtbarkeit schaffen und hat im Sommer 2018 Poppy Field für die Ausstellung temporärer Projekte gegründet. Noch für dieses Jahr plant das Netzwerk die Herausgabe eines Magazins mit Werken von Illustratorinnen und Illustratoren aus ganz MV.
Von Manuela Heberer