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Ein Saunafloß für den Labussee

Crowdfunding-Aktion für umweltfreundlichen Elektro-Antrieb gestartet

Im Bademantel stapft Sebastian Drews aus der Sauna, durch die Stadt zum Bahnhof und weiter in die Natur der Mecklenburgischen Seenplatte. Aus dem urbanen Alltag raus aufs Land, an den See, in den Wohlfühlmodus. So klingt die Message, die er im Video zu seiner Crowdfunding-Aktion vermittelt. Zusammen mit seinem Bruder – beide stammen aus der Region – baut er in Lärz an einem Sauna-Floß. Schon bald werden sie damit an den Labussee nach Canow ziehen und auf dem Wasser den Innenausbau und Feinschliff vornehmen.

Was noch fehlt ist der elektrische Antrieb – derzeit die größte Herausforderung für den Ingenieur der Elektrotechnik. In einigen Punkten habe diese Technologie im Vergleich zum Verbrennungsmotor noch Aufholbedarf, erzählt Sebastian Drews. Die Akkus brauchen eine gewisse Zeit zum Laden, die Reichweite hängt von Kapazität und Anzahl der Akkus ab und vor allem ist dieses System noch wesentlich teurer in der Anschaffung. „Es gibt aber auch viele Vorteile!“, so Sebastian. „Abgesehen davon, dass er keinen Brennstoff verbraucht, muss der Elektromotor auch weniger gewartet werden. Dazu ist er leise und geruchslos – im Gegensatz zum Verbrenner. Das ist natürlich ein riesiger Vorteil für das Wellness-Erlebnis auf dem Floß und stört zudem weniger die Menschen und Tiere in der unmittelbaren Umgebung.“ Mithilfe von zusätzlichen Solarpanelen auf der Hälfte des Floßdaches sollen die Akkus für den Antrieb geladen werden. Die andere Hälfte des Daches wird begehbar sein, mit Liegeflächen zur Entspannung. Da die Anschaffung sehr kostspielig ist, wollen die Brüder den umweltschonenden Antrieb nun mit einer Crowdfunding-Kampagne finanzieren.

4.670 Euro von benötigten 15.000 Euro sind dort schon zusammengekommen. Allerdings funktioniert die Aktion nur, wenn wirklich die gesamte Summe gespendet wird. Wenn nicht, bekommen alle bisherigen Spender ihr Geld zurück. Noch sind 53 Tage Zeit – bis zum 31. Oktober 2021 läuft die Aktion. Spätestens im Frühjahr wollen die Brüder ihr Saunafloß fertig haben. Auf dem Campingplatz in Canow, wo der Anleger sein wird, ist das Interesse bereits groß.

Die Idee dazu kam Sebastian Drews bei einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn, als er bei einem Stopp am Baikalsee eine mobile Sauna direkt am See besuchte. Begeistert von dem Erlebnis ließ ihn der Gedanke nicht los, so etwas auch in seiner Heimat der Mecklenburgischen Seenplatte anzubieten. Er wollte ohnehin aus Berlin zurück aufs Land, will sich mit dem Saunafloß auch eine Einkommensquelle hier in der Region schaffen. Zwar arbeite er noch mit einer halben Stelle als Elektroingenieur in Neubrandenburg, aber die Idee vom Saunafloß sei auch noch ausbaufähig als Event-Erlebnis – nicht nur für Urlauber.

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