Die größten Vögel der Erde laufen an der Südmüritz auf der Weide. Silke Brandt hat mit ihrer Familie dort vor über zwanzig Jahren einen Straußenhof eröffnet, auf dem sie noch heute rund um die Uhr unterwegs ist.
Dumm sind sie nicht, obwohl man das Straußen wegen ihres kleinen Kopfes hin und wieder nachsagt. „Die Tiere merken sich ganz genau, wem sie trauen können oder wo Gefahr droht“, sagt Silke Brandt. Die Frau muss
es wissen, denn sie lebt seit über zwanzig Jahren mit den aus Afrika stammenden Laufvögeln auf ihrem Hof
zusammen. 72 Tiere sind es aktuell, 28 davon leben dauerhaft als Zuchttiere hier im Süden der Müritz bei
Vipperow. Sie sorgen für den jährlichen Nachwuchs.
Drei Wochen sind die ersten Küken jetzt alt. Munter laufen sie durch den großen Auslauf, kommen neugierig an, als Silke Brandt ihnen frisches Grünzeug mit der Schere kleinschnippelt. Ein paar Haferflocken dazu, dann sind die Kleinen im Schlaraffenland. Mit ihren mitunter abgespreizten Flügelchen – oder dem, was mal Flügel werden sollen – geben sie ein drolliges Bild ab. Der bläuliche Hinterteil, der rieseneiförmig unter den hellbraunen Federn hindurchschimmert, tut sein Übriges dazu. „Manchmal sieht es so aus, als ob sie noch halb im Ei stecken“, witzelt Silke Brandt. Sie begleitet die kleinen Straußenleben von Anfang an, wählt die Eier aus, managt den perfekten Brutzeitpunkt und achtet auf die richtigen Temperaturen. Das ist nur mit Kunstbrut möglich. Zehn Jahre hat Silke Brandt an dem richtigen Rezept, den perfekten Bedingungen getüftelt, um ein möglichst gutes Brutergebnis zu erzielen.
Nur noch einmal in diesem Jahr soll ein Schwung Küken schlüpfen. Nicht zu viele, denn durch die angespannte
Lage ist vieles nicht kalkulierbar. Die Futterpreise steigen, die Menschen kaufen weniger. „Unsere Produkte sind eben Luxus, da wird am ehesten dran […]
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